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N°3/2022
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Unruhige Geh-Zeiten

Terra Vecchia ist ein kleines, ausgestorbenes Bergdorf im Centovalli, das wiederaufgebaut wurde und jetzt von jungen Kunst- und Kulturschaffenden im Zuge von Residencies wiederbelebt wird.

begegnungswortin der atemberaubenden naturgemalte felsfasernwasserwucht und waldwandlunglass dich darauf ein und stauneeine woche, acht künstler*innen,
fünf sprachen und regen
die flut nicht aufzuhalten
wir bauen ein schiff, um sicher
über unsicheres zu schreiben
vertonen das abgeschottet-sein
von heimat, sprache und friedenrumort es, bis die stille platzt, regenplatzt, fassadenberg bröckelt aufplatzt heraus, was heraus musskullern tropfen durch faltendu bist natur, menschwas du tust, menschist gegen sie und dich

Die Natur hat die Kraft, Menschen mehr zu sich zu bringen. Wir acht Künstler*innen und Studierende der HKB sassen im Platzregen irgendwo im Nirgendwo in den Bergen und alle unsere Gedanken kreisten um den Ukrainekrieg, der durch Alla, Sasha, Yeva und Anna plötzlich ein Gesicht bekam. Eine Flut aus Ängsten, Wut und Unverständnis drohte uns hier, ca. 900 m ü. M., zu verschlucken. Wir bauten eine Arche, ein Schiff der Hoffnung und Zuversicht, das wir mit Worten, Klängen und Farben beluden. Dann segelten wir los.