The Artist’s Game
Im Dezember 2024 initiierte San Keller eine Spielgruppe, um im spielerischen Austausch der Frage nachzugehen, wie stark Wohnen, Arbeiten, Ferien und Ausgang das Selbstverständnis in der Zürcher Kulturszene prägen. Ausgangspunkt waren Spielformen, die dem spielenden Individuum Raum für biografische und psychologische Reflexion lassen. Auf der Basis der von Elizabeth Magie Phillips im Jahr 1903 konzipierten Vorform von Monopoly, einem Spiel, das sich mit der Bodenwertsteuer des Ökonomen Henry George auseinandersetzt und monopolistischen Landbesitz kritisiert, wurde die Idee des THE ARTIST’S GAME skizziert. Es dient nicht als funktionierendes Spiel, sondern als Anregung dafür, wie ein solches Spiel heutzutage aussehen könnte. Es thematisiert Privilegien, Herkunft und strukturellen Mangel in der Kunst- und Kulturszene. Der Fokus der Spielgruppe wurde für diesen Beitrag bewusst geöffnet – über Zürich hinaus, als Einladung zur Selbstverortung. Der Titel des Projekts ist bisher nicht bekannt, aber die Mitwirkenden schon: San Keller, Maria Peskina, sowie Sacha Gengler und Lian Stähelin. San Keller wurde 1971 in Bern geboren und lebt und arbeitet seit 1995 in Zürich. Er ist bekannt für seine partizipativen Performances und kurzlebigen Aktionen, die oft wie soziale Experimente erscheinen. Maria Peskina ist Grafik- und Buchdesignerin und entwickelt Projekte für Akteure in Bereichen von Kunst, Architektur, Kultur und Bildung. Neben ihrer selbstständigen Tätigkeit ist sie Assistentin im BA-Studiengang Visuelle Kommunikation an der HKB.
