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N°1/2023
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Playtime 2023

18 Veranstaltungen in 16 Tagen, gut besuchte Konzerte und wiederum ein weites musikalisches Spektrum: Das war Playtime 2023, das Festival des Fachbereichs Musik der HKB. Einerseits wurden Semesterpräsentationen gezeigt (etwa zahlreiche Uraufführungen an drei Abenden von Kompositionsstudierenden, Opernskizzen in Biel oder die Jazzwoche im Club Prozess), ein wachsender Anteil von Playtime ist jedoch kuratiert und wird mitunter aufwändig erarbeitet. So etwa der Abend mit Music for 18 Musicians von Steve Reich und Gay Guerilla von Julius Eastman. Die beiden Klassiker der Minimal Music aus den 1970er Jahren benötigen mehrere Flügel, Klaviere, Marimbas, Xylophone, ein Vibraphon sowie vier Streicher*innen und vier Sängerinnen. Der begeisternde Abend im Menuhin Forum am Helvetiaplatz wurde den hohen Erwartungen gerecht, Standing Ovations waren der Dank für ein intensives Erlebnis.Neu wurden am diesjährigen Playtime zwei ausserordentliche Diplomproduktionen des Vorjahres eingeladen, um nochmals im Rahmen eines Festivals aufzutreten. Aleksandra Stankowitsch thematisierte in ihrem Musiktheater CoroNation die prägenden Jahre der Epidemie und ihres Studiums und Gabriel Pernet offerierte mit seinem Grassroot Orchestra zwei orchestrale Werke von Sergej Prokofiew.Die Verbindung zum Fachbereich Theater wurde in der Ausgabe 2023 zum ersten Mal aktiv bespielt – Sarah Hugentobler präsentierte mit Potenzier mich eine doppelbödige Performance, in der sie ein Interview des Schweizer Fernsehens mit dem Schauspieler Lars Eidinger live und auf Video synchronisierte. Diese Programmschiene soll in der Zukunft ausgebaut werden, denn das Festival ist nicht nur eine gute Plattform für Musik aller Art, sondern auch für die Präsentation von Beiträgen aus anderen Fachbereichen. Das war auch bei Violon de Sucre der Fall: Das Programm bot Musik von Francis Poulenc, der sich stark von literarischen Texten seiner Zeitgenoss*innen inspirieren liess, und kombinierte dies mit Lesungen und Texten von Studierenden aus dem Literaturinstitut – es war eine stimmige Performance anlässlich des 60. Todestages des Komponisten.In den fünf Jahren seines Bestehens hat Playtime eine eigene Dynamik entwickelt und sich von der koordinierten Sammlung der Semesterpräsentationen zu einem Festival entwickelt, das zunehmend kuratierte Anteile aufweist, aktiv Forschungsprojekte und Vermittlungstätigkeiten der HKB thematisiert, ausbaufähig ist und den Studierenden wie den Alumn*ae Gelegenheit bietet, in professionellem Rahmen aufzutreten. Die Pläne für die nächste Ausgabe sind in Diskussion.