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N°4/2021
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Perlenkettenbrief Vol. 9

Gesendet: Freitag, 29. Oktober 2021 um 16:50 Uhr

Text

Der Name ist der Redaktion bekannt 

Liebe/r Name der Redaktion bekannt 

Ich möchte mich erst einmal bei dem/r Absender*in des vorangegangenen Briefs bedanken, es war lustig und auch spannend zu hören/lesen was den Menschen hier an der HKB während und zur Arbeitszeit einfällt. Für mich im Übrigen etwas vom Schönsten hier an der HKB. Diese grossartigen Charaktere, mit denen ich täglich zu tun habe. Es bereichert mein Leben in vielerlei Hinsicht. Ich liebe es. 

Nun zu dir lieber «Name der Redaktion bekannt»: Ich kenne dich leider nicht wirklich persönlich, anderer Standort, aber immer wieder mal per Mail. Aber ich behaupte einfach so, du bist ein sehr sympathischer Zeitgenosse. Ein wenig vermessen Aufgrund ein paar weniger Mails, aber oft ist es doch so? Spürt man so und dann ist es auch so, fertig ; -) ! 

Genauso wie man spürt, wenn es den eigenen Kindern, auch wenn sie nicht in der Nähe sind, gut oder weniger gut geht. Meine Tochter ist bereits zuhause ausgezogen und ist jetzt endlich ohne die permanente «Elternberatung» unterwegs. Wahrlich ein Glücksmoment den ich allen flügge gewordenen Kindern von Herzen gönne. 

Trotzdem darf ich immer wieder irgendwas in ihrem neuen Haushalt flicken, zusammenbauen oder was auch immer sie gerade von mir will, eben helfen. Ich liebe es von ihr gebraucht zu werden. 

Es gibt mir auch ein gutes Gefühl in diesem für mich sehr spannenden Ablöseprozess.  

Neulich durfte ich eben wieder mal bei ihr aushelfen, mit meinen «Fachkenntnissen», es ging um eine neue Deckenlampe, aus meiner Erfahrung eine rasche und einfache Angelegenheit. Dachte ich zumindest. Und glaub mir, ich mag es gar nicht, wenn es «erstens anders kommt und zweitens als man denkt». 

Geschlagene drei Stunden habe ich also damit verbracht diese «supereinfache» Sache zu managen, und nun ist die wirklich schöne Deckenlampe endgültig nicht mehr funktionsfähig. Wie konnten diese vier kleinen Kabel meine Gefühlslage bloss so durcheinanderbringen. Egal, es ist wie es ist und musste wohl so kommen. 

Ich liebe es meinen Mitmenschen in alles Lebenslagen zur Seite zu stehen, ob Lampe oder Liebeskummer. Ob meine Mutter mit der Pensionierung nicht klarkommt, oder ob ich mich selbst wohl oder übel langsam mit meinem Ruhestand auseinandersetzen muss. Einen Rat zur Wahl eines neuen Schlittenstaubsaugers oder direkt zum Smartphone gesteuerten Roboterstaubsauger. 

Egal was es ist, das Leben ist schöner, wenn man denen die man liebt zur Seite steht und sich selbst dabei nicht vergisst. Und gerade weil Letzteres so wichtig ist, gehe ich jetzt sofort nach draussen und fülle meinen Vitamin D-Speicher ganz tüchtig auf. Nach dem verregneten Sommer haben wir uns diesen goldenen Oktober ja wirklich verdient. Und ich werde die Zehenspitzen ins kühle Nass der Aare tauchen, immerhin ist sie immer noch 13,03° warm. Danach läute ich mit lieben Leuten das Wochenende ein und widme mich anschliessend endlich wieder einmal einer meiner Lieblingsbeschäftigungen: dem Schreiben von Beschwerdebriefen ans Steueramt.  

Herzliche Grüsse,
Name ist der Redaktion bekannt