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N°4/2021
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Perlenkettenbrief Vol. 7

Gesendet: Dienstag, 26. Oktober 2021 um 15:55 Uhr

Text

Der Name ist der Redaktion bekannt 

Liebe:r Perlenkettenbriefsender:in 
Danke für deinen pünktlich gelieferten Beitrag und die Ausführungen über dein Verhältnis zu Arbeit und Freizeit. An und für sich bin ich da ganz bei dir. Letztens habe ich Dementsprechendes sogar in meine Emailabwesenheitsnotiz geschrieben: «Hello. I’m currently focusing on my work-life balance. This week I have chosen life. For this reason, your emails will not be answered until 18 October.» Obwohl solch vermeintlich «originelle» automatische Antworten nicht mein Ding sind, war es ein Versuch, ein (teil-) öffentliches Statement abzugeben. Denn ja, auch wenn viele von uns gerne an der HKB arbeiten, so arbeiten sie doch auch meistens zu viel. Zu oft. Zu lang. In diesem Sinne diente mir die Abwesenheitsnotiz eigentlich mehr als persönliches Mantra, meine freie Zeit auch geniessen zu dürfen. Da ich nicht in die Ferien gefahren bin, sondern einfach ein paar Tage zu Hause verbracht habe, fiel es mir schwer, nicht noch schnell ein paar Mails zu beantworten, die Lehre vorzubereiten, für das Forschungsprojekt zu lesen, etc. Also, sag, liebe:r Perlenkettenbriefsender:in, bist du echt so konsequent, wie du schreibst? Echt immer? Wie machst du das? Lass uns mal einen Kaffee zusammen trinken. Mein Name ist der Redaktion bekannt. 

Liebe Leser:innen der HKB Zeitung 
Ich hoffe, ihr versteht meine Nachricht an Perlenkettenbriefsender:in nicht falsch. Ich empfinde die HKB als meinen idealen Arbeitsort. Ich mag meine Aufgaben, die Menschen mit denen ich zu tun habe, das Gebäude und seit Kurzem auch wieder das Essen in der Kantine. Das sage ich nicht, weil ich etwa eine Influencerin bin, sondern weil ich es ehrlich so empfinde. Aber als genauso unmittelbar empfinde ich auch das Dilemma, in dem ich mich – eingeklemmt zwischen «Kind von der Krippe abholen» und «Kolloquium organisieren» – regelmässig wähne. Mir ist klar, dass der berufliche Werdegang eine persönliche Entscheidung ist und auf keinen Fall möchte ich diesen Rahmen hier als Kummerkasten zweckentfremden. Und ohne jetzt gleich die Revolution ausrufen zu wollen, möchte ich trotzdem an die HKB-Community appellieren, gemeinsam an der Maschinerie «work-life balance» herumzuwerkeln und diese flugtüchtig zu machen. 

Liebe Perlenkettenbriefempfängerin
Á propos gemeinsam: Weil sich diese Nummer der HKB-Zeitung als «Team-Ausgabe» versteht, freue ich mich, dir meinen Perlenkettenbrief weiterleiten zu dürfen. Ich möchte dir, wenn auch anonym, auf diese Art und Weise mitteilen: Ich schätze dich sehr als meine (Arbeits-)Kollegin und bin beeindruckt von deiner Power. Ausserdem find ich deine Insta-Stories superwitzig!