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N°1/2023
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Master of Arts in Music Pedagogy — Musik S II

Die Gesellschaft unterliegt einem stetigen Wandel, welcher darüber hinaus von einer zunehmenden Schnelllebigkeit geprägt ist. Diese Veränderungen haben auch Konsequenzen für die Musikvermittlung. Mit neuen Angeboten, wie beispielsweise den digitalen Möglichkeiten, sind die Herausforderungen an Musiklehrpersonen deutlich gestiegen. Neben den künstlerischen und pädagogischen Anforderungen stehen vermehrt auch Themen wie Organisation, Kommunikation und Reflexionsfähigkeit im Vordergrund. Musikvermittler*innen an Gymnasien müssen über ein ausgesprochen breites Repertoire an Kompetenzen verfügen, um adäquat auf Ansprüche der Rezipient*innen reagieren zu können und gleichzeitig kreativ gestaltend in die Zukunft zu führen.

Text

Leiter der Studiengänge Master of Arts in Music Pedagogy und Master of Advanced Studies in Musik-Management. Seit 2001 ist Felix Bamert als Dozent für praktische Pädagogik und Didaktik im Fach Akkordeon sowie für Kurse und Workshops zu musikpädagogischen Themen tätig.

Interview

Der künstlerisch, pädagogisch wie musikwissenschaftlich verankerte Masterabschluss befähigt die Studierenden gemeinsam mit dem erziehungswissenschaftlich-didaktischen Studium an der Pädagogischen Hochschule Bern zum Unterricht an Maturitätsschulen. Ziel des Studiums ist die Ausbildung von verantwortungsvollen Musikpädagog*innen. Dazu gehören eine hohe künstlerische Kompetenz, Reflexionsfähigkeit und eine solide Beherrschung des Instruments, der Stimme.Im Zentrum steht deshalb eine generalistische Musikausbildung, die stilistisch, kulturell, wissenschaftlich und historisch breit angelegt ist. Daneben sind die Übepraxis, die künstlerische Persönlichkeitsentwicklung und die Selbstverantwortlichkeit im Umgang mit musikalischem Material wichtige Austrittskompetenzen. Damit schafft dieser Master auch die Voraussetzung für allgemein vermittelnde Tätigkeiten im Bereich der Musik oder für den Musikjournalismus.Einen wesentlichen Kern und eine Spezialität der Hochschule der Künste Bern bildet die Musikvermittlung: Verschiedene Kulturen und Lebenswelten werden in Bezug zueinander gesetzt, was eine neue Wahrnehmung für musikalische Werte und insbesondere deren Gestaltung schafft.Die HKB ist mit Hochschulen im In- und Ausland verbunden und arbeitet mit internationalen Partner*innen zusammen. Der Master of Arts in Music Pedagogy kooperiert mit der Universität Bern und Pädagogischen Hochschule Bern. Im internationalen Kontext nimmt der Studiengang teil an den Kooperationsprogrammen des gesamten Fachbereichs Musik, aber auch spezifisch musikpädagogische Austauschprogramme können genutzt werden. Durch das Minor-Angebot im Fachbereich Musik und gemeinsam mit anderen Studienbereichen wie Theater, Literatur oder Gestaltung und Kunst angebotene Lehrgefässe ist der Studiengang innerhalb der HKB vernetzt. Als Student*in eröffnet dies zusätzliche Möglichkeiten, individuelle Schwerpunkte zu setzen. Die vielfältige Auswahl an Minors lassen einen grossen Spielraum.Als Vertiefung wird einer der beiden Majors Klassik oder Jazz gewählt. Nebst einem Hauptinstrument gehören etwa auch Dirigieren, Ensemble- und Chorleitung, Klavierbegleitung für den Unterricht oder Seminare am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Bern zum Ausbildungsschwerpunkt. Die Hospitationen und Praktika werden an Schweizer Musikschulen und Gymnasien absolviert. Die langjährige Zusammenarbeit mit diesen Institutionen bewährt sich sehr und bietet unseren Studierenden einen direkten Einblick und Anschluss an ihr künftiges Berufsfeld. Mit der Möglichkeit eines Teilzeitstudiums, gewinnt dieser Studiengang im Speziellen auch für berufstätige Musiker*innen an Attraktivität.

 

Fragen an Absolventen: Manuel Herren, 29, Gymnasiallehrperson, Saxofonist, Instrumentallehrperson für Saxofon

Was war Ihre Motivation, den Studiengang Master in Music Pedagogy — Musik S II in Angriff zu nehmen?
Für mich war das Unterrichten auf Sekundarstufe II ein Berufswunsch. Ich konnte mir gut vorstellen, mit einer Klasse Jugendlicher zu arbeiten. Zudem interessierten mich die breite praktische Ausbildung, die dieser Studiengang bietet, sowie die Aussichten auf finanzielle Sicherheit. Schliesslich ermöglicht dieser Abschluss, an der Pädagogischen Hochschule PHBern das Lehrdiplom für Maturitätsschulen zu erlangen.

Mit welchen Fragen sind Sie zu uns gekommen?
Die Anforderungen an Musiklehrpersonen sind vielfältig. Wie kann man diesen gerecht werden?

Welche Fähigkeiten konnten Sie in diesem Studiengang erwerben oder entwickeln?
In der Ausbildung konnte ich von Einzelunterricht in den Fächern Klavier, Gesang und Orchesterleitung profitieren. In Modulen wie Chorleitung, Jazz-Harmonielehre, Band Arranging oder Audiotechnik konnte ich weitere Erfahrungen sammeln.

Wie empfanden Sie den Austausch mit Ihren Kommiliton*innen?
Verschiedene Module, so etwa Chorleitung oder Musikvermittlung, finden im Gruppenunterricht statt. Der Austausch mit den anderen Studierenden des Schulmusikmasters ist spannend, weil verschiedene Instrumentalist*innen und Komponist*innen aufeinandertreffen. Mit vielen konnte ich dann auch noch an der PHBern weiterstudieren.

Inwiefern entsprach der Studiengang Ihren Erwartungen?
Das Fächerangebot dieses Masters ist sehr breit aufgestellt. Dies macht Sinn, da die Berufsanforderungen an eine Musiklehrperson sehr vielfältig sind. Das Weiterkommen in den zahlreichen verschiedenen Disziplinen stellte in dieser kurzen Zeit eine Herausforderung dar.

Was haben Sie an diesem Studiengang besonders geschätzt?
Wie viele andere habe ich neben dem Masterstudium Teilzeit gearbeitet. Das Studium war entsprechend flexibel. Der Zeitpunkt der Module konnte in verschiedenen Fällen direkt mit den Dozierenden vereinbart werden.

Was ist das Wichtigste, das Sie in diesem Studiengang gelernt haben?
Im Rahmen der Musikvermittlung konnte ich das Projekt «Musik ohne Grenzen» realisieren. Das Organisieren und Leiten dieses Projektes war für mich eine wertvolle Erfahrung. Insbesondere habe ich als Projektleiter gelernt, Prioritäten zu setzen und flexibel Entscheidungen zu treffen.

Was können Sie konkret aus dem Studium mitnehmen für Ihre berufliche Zukunft?
Für meine Arbeit als Musiklehrperson am Gymnasium kann ich die Erfahrungen des Klavierunterrichts sowie praktisches Wissen des Moduls «Bandinstrumente» anwenden. Dies zum Beispiel in einem Bandprojekt mit meiner Klasse.

Was hat sich an Ihrer Arbeit verändert, seitdem Sie das Studium bei uns abgeschlossen haben?
Nach dem Abschluss des Lehrdiploms für Maturitätsschulen an der PHBern kann ich nun im Teilzeitpensum am Gymnasium Kirchenfeld Musik unterrichten. Ausserdem bin ich Co-Leiter der Big Band des Gymnasiums. Im Endeffekt lese ich nun nicht nur Noten, sondern gebe auch Noten.

Wem können Sie diesen Studiengang empfehlen?
Ich empfehle diesen Studiengang Personen, die gerne mit Jugendlichen in Klassen arbeiten und die die vielseitigen Tätigkeiten als Musiklehrperson schätzen.