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N°3/2024
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Jonas Danuser

Im August hat Jonas Danuser die Leitung der Musikschule Huttwil übernommen. Der HKB-Masterstudent Musik Pädagogik SII wollte seit seiner Kindheit die Musik zum Beruf machen.

Schriftliches Interview

Wer bist du und wie bist du zur Musik gekommen?
Ich bin 29 Jahre alt und bin Berner. Bereits mit sechs Jahren habe ich den ersten Stein meiner Musikkarriere gelegt – als ich mich dazu entschloss, Posaune zu spielen. Ich mache keine «halben Sachen». Daher war mir bald klar: Entweder mache ich Musik richtig oder gar nicht. Diese Einstellung hat meine musikalische Reise und meinen Werdegang geprägt.

Was hast du an der HKB studiert oder wirst du noch studieren?
Ich habe bereits mehrere Studien an der HKB absolviert. Zuerst den Bachelorstudiengang Bachelor of Arts in Music mit Vertiefung Jazz. Anschliessend absolvierte ich den Masterstudiengang Master of Arts in Music Performance/Dirigieren Blasmusik. Danach habe ich drei CAS-Nachdiplomstudiengänge in Musikmanagement mit dem dazugehörigen Musikschulleiterdiplom abgeschlossen. Im September 2023 habe ich das Masterstudium Schulmusik 2 an der HKB angefangen.

Wie muss man sich die Arbeit als Leiter einer Musikschule vorstellen?
Als Musikschulleiter kümmere ich mich um die personelle, musikpädagogische, organisatorische und betriebswirtschaftliche Leitung der Musikschule. Dabei ist es meine Aufgabe, die Qualität des Unterrichts sicherzustellen und ständig weiterzuentwickeln. Ich pflege Beziehungen zu Partner*innen sowie der Gemeinde und sorge für eine positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, indem ich die Musikschule mit Informations- und Öffentlichkeitsarbeit nach aussen vertrete.

Was wird für dich in Huttwil als Leiter der Musikschule deine grösste Herausforderung sein?
Einen einzigen Punkt zu erwähnen, finde ich schwierig. Für mich ist vielmehr die gesamte Aufgabe als Leiter der Musikschule in Huttwil eine schöne und dennoch nicht zu unterschätzende Herausforderung. Die Vielfalt der Aufgabenbereiche verlangt eine sorgfältige Koordination und ständige Aufmerksamkeit. Es wird eine anspruchsvolle Aufgabe sein, die personellen, musikpädagogischen, organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Aspekte im Überblick zu haben und dabei stets die Qualität und Weiterentwicklung des Unterrichts sicherzustellen.

Spielen stilistische Unterschiede, etwa zwischen klassischer Musik, Jazz und Volksmusik, heute noch eine grosse Rolle?
In der heutigen Zeit spielen stilistische Unterschiede zwischen klassischer Musik, Jazz und Volksmusik nach wie vor eine entscheidende Rolle. Jede dieser Musikrichtungen bringt ihre Entstehungsgeschichte und damit verbundene Eigenschaften mit sich, die ihre Bedeutung und Vielfalt unterstreichen. Klassische Musik betont formale Strukturen und komplexe Kompositionen, während Jazz für seine improvisatorischen Freiheiten und rhythmische Vielfalt bekannt ist. Volksmusik wiederum ist stark in kulturellen Traditionen und mündlicher Überlieferung verwurzelt. Diese Unterschiede tragen zur Vielfalt der musikalischen Landschaft bei, wobei gleichzeitig moderne Fusionen und neue musikalische Entwicklungen zeigen, wie diese Stile miteinander verfliessen und sich stets weiterentwickeln.

Die Schweiz hat eine lebendige Blasmusikszene, die du gut kennst. Wie wichtig ist diese Szene für die musikalische Bildung?
Die Blasmusikszene in der Schweiz spielt eine zentrale Rolle in der musikalischen Bildung. Durch Blasmusikvereine und -schulen erhalten Menschen jeden Alters die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen und in einem Ensemble zu spielen. Dies fördert nicht nur technische Fähigkeiten wie das Beherrschen eines Instruments und das Verständnis für Notationen, sondern auch wichtige musikalische Grundlagen wie Rhythmusgefühl, Gehörbildung und musikalische Interpretation. Besonders für Kinder und Jugendliche bietet die Mitgliedschaft in einem Musikverein eine wertvolle Ergänzung zum schulischen Unterricht. Sie lernen Disziplin, Teamwork und Durchhaltevermögen, während sie gleichzeitig ihre kreativen Fähigkeiten entwickeln. Darüber hinaus fördert die Blasmusik das Verständnis für kulturelle Vielfalt und regionale Traditionen, indem sie sowohl lokale als auch internationale Repertoires umfasst. Insgesamt ist die Blasmusikszene also ein wesentlicher Bestandteil der Bildungslandschaft.

Was würdest du einer 16-jährigen Person raten, die gerne Musik zum Beruf machen würde?
Lebe deinen Traum mit Leidenschaft. Musik ist zweifellos einer der schönsten Berufe, die es gibt, zugleich aber auf professioneller Ebene auch ein hartes Pflaster, das viel Durchhaltevermögen und Fleiss erfordert. Es ist wichtig, dass du dich intensiv mit Musik beschäftigst, viel übst und dich schon früh in der Branche vernetzt. Verfolge dein Ziel stetig sehr diszipliniert und sei bereit, für deine Leidenschaft zu kämpfen und hart zu arbeiten.

Wo siehst du heute im Musikleben der Schweiz Lücken in Ausbildung oder Förderung, die man füllen müsste?
Diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Vielleicht in zwei Jahren, wenn ich die ersten Erfahrungen in Musikschulleitung habe.