HKB Business Lab – Entrepreneurship und mehr
Das HKB-Business Lab wurde im Mai 2021 gegründet und bietet Studierenden, Mitarbeitenden, Dozierenden und auch Alumni*ae aus allen Fachbereichen der Hochschule der Künste Bern Zugang und Unterstützung im Bereich Unternehmertum.
Leitet seit 2021 das HKB-Business Lab und baut das Angebot laufend aus. Der Unternehmer hat den Impact Hub Bern als Mitgründer, Managing Partner und Verwaltungsratspräsident gegründet und aufgebaut und ist Co-Founder der Swiss Jazz Days und der Youngpreneurs Association.
Die Berner Fachhochschule und damit auch das Departement HKB haben die Thematik Unternehmertum in ihren Grundsätzen verankert. In den einzelnen Departementen existieren bereits Fachstellen, welche Unternehmertum gezielt vermitteln. Auf Stufe der BFH wurde 2022 die Koordinationsstelle Unternehmerische Hochschule ins Leben gerufen, welche die Entrepreneurship-Offices der verschiedenen Departemente koordiniert. Das Business Lab der HKB ist hier aktiv mit eingebunden und vertritt die Interessen der HKB.
Die Berner Fachhochschule und damit auch das Departement HKB haben die Thematik Unternehmertum in ihren Grundsätzen verankert. In den einzelnen Departementen existieren bereits Fachstellen, welche Unternehmertum gezielt vermitteln. Auf Stufe der BFH wurde 2022 die Koordinationsstelle Unternehmerische Hochschule ins Leben gerufen, welche die Entrepreneurship-Offices der verschiedenen Departemente koordiniert. Das Business Lab der HKB ist hier aktiv mit eingebunden und vertritt die Interessen der HKB.Unternehmertum spielt in der Kunst oft eine untergeordnete Rolle. Die Pandemiesituation der vergangenen Jahre hat aber eindrücklich aufgezeigt, dass speziell in der Kunst das unternehmerische Denken und Handeln von grösster Bedeutung ist – und bereits heute, wenn auch unbewusst, gelebt wird. Unternehmertum lässt sich dadurch definieren, dass Kunstschaffende mehr als eine*n Arbeitgeber*in haben: Nach dieser Definition ist eine kunstschaffende Person, welche an einer Schule unterrichtet, nebenbei kulturelle Anlässe organisiert und in einem Atelier als Freelancer*in arbeitet, unternehmerisch tätig und damit ein*e Unternehmer*in.Damit gewinnen unternehmerische Skills und Fähigkeiten rasch an Bedeutung: Wie organisiere ich meine unterschiedlichen Tätigkeiten? Welche Unternehmensform ist die richtige? Wie organisiere ich meine Buchhaltung? Was muss ich bei den Sozialversicherungswerken und Versicherungen beachten? Bei solchen Fragen unterstützt das HKB-Business Lab mit praxisrelevantem Wissen direkt, vermittelt wenn nötig an geeignete Stellen weiter und stellt Checklisten zur Verfügung, welche den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtern.
Das HKB-Business Lab bietet aber noch mehr als die Unterstützung bei den klassischen Themen: Studierende und Mitarbeitende werden aktiv bei der Entwicklung, Ausarbeitung und Realisierung von eigenen Ideen, Projekten und Start-ups/Spin-offs unterstützt. Dabei setzt das Business Lab auf modernste Methoden und Tools, welche von der Ideenfindung über die Validierung von Geschäftsideen und -methoden sowie die Entwicklung von Präsentationen und Pitches bis hin zur Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Finanzierungen die ganze Bandbreite von Entrepreneurship abdecken.Klingt kompliziert? Ist es nicht: Das Business Lab setzt auf iterative Tools wie den Lean Canvas, welcher die komplette Idee auf einer Seite abdeckt und damit das Schreiben eines klassischen Businessplans ersetzt. Ziel ist es, den Studierenden und Mitarbeitenden unternehmerisches Denken unkompliziert, praxisrelevant und zielgruppengerecht zu vermitteln, ohne dass die eigentliche Idee dahinter zu kurz kommt. Das Business Lab der HKB setzt dabei auf eine breite Palette an Dienstleistungen, welche von kurzfristigen Coachings zu spezifischen Fragen «Wie kann ich meine geplante Konzerttournee finanzieren?» über mehrmonatiges Mentoring «Ich habe eine Geschäftsidee und benötige Unterstützung bei der erfolgreichen Lancierung» bis hin zur Gründung von Unternehmen «Wir haben in der Forschung ein Produkt und einen Prototyp entwickelt und wollen daraus ein Spin-off machen» reichtUnternehmerisches Denken und Handeln ist keine Raketenwissenschaft und viel weniger kompliziert als sein Ruf. Die vermittelten Kompetenzen ermöglichen es jeder kunstschaffenden Person, den Grossteil der verfügbaren Zeit in das eigentliche Schaffen der Kunst zu investieren – und nur einen substanziell kleineren Teil für die eigentlichen betriebswirtschaftlichen Tätigkeiten von Marketing, Sales und Rechnungsstellung aufwenden zu müssen.
Chris Jenny über:
Motivation
Mich fasziniert unternehmerisches Handeln. Noch während meines Studiums habe ich regelmässig kulturelle Anlässe organisiert. Nach dem Studienabschluss in Norwegen arbeitete ich drei Jahre lang in grösseren Unternehmen, bevor ich mich 2015 dazu entschloss, das erste Coworking in Bern zu gründen. Danach gings Schlag auf Schlag: 2016 gründete ich mit fünf weiteren Personen den Impact Hub Bern, danach die Impact Hub Switzerland Association und in kürzerer Vergangenheit die Swiss Jazz Days sowie die Youngpreneurs Association. Letztere vermittelt unternehmerische Kompetenzen an Schüler*innen von Gymnasien und Berufsschulen. Da mir insbesondere das Vermitteln von Entrepreneurial Skills Spass macht, konnte ich das Angebot der HKB, das Business Lab aufzubauen, nicht ablehnen.
Verantwortung, Freiheit und Spass
Für mich bedeutet Unternehmertum drei Dinge: Verantwortung, Freiheit und Spass. Als Unternehmer*in wird man jeden Tag mit zahlreichen unvorhersehbaren Herausforderungen konfrontiert, welche überwunden werden müssen. Aus meiner Sicht ist die steile Lernkurve dabei einzigartig. Freiheit, weil man im Unternehmertum frei ist, neue Dinge auszuprobieren, und auch die Freiheit hat, Fehler zu machen. Spass, weil ich die frühen Phasen eines Start-ups die spannendsten finde; die Gestaltungsfreiheit und die Möglichkeiten sind riesig.
Unternehmertum und Kunstschaffen
Kunst funktioniert anders als beispielsweise die IT-Branche. Kunst finanziert sich anders. Kunst ist anders, und Kunst muss auch anders sein. Kunstschaffende sind oft mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Konsument*innen ihrer Produkte eine andere Herkunft haben als diejenigen Institutionen, welche die Projekte finanzieren. Damit müssen zeitgleich mehrere Stakeholder abgeholt und bedient werden. Zudem wird der eigentliche Wert der Kunst oftmals nicht gebührend erkannt – es ist also relevant für kunstschaffende Personen, einerseits den Wert ihrer Produkte zu kommunizieren und andererseits diesen auch einzufordern – in dem Sinne, dass die Arbeitsstunden auch entsprechend in Rechnung gestellt werden können! Wenn sich also auch die Kunst im geltenden kapitalistischen Rahmen erfolgreich behaupten will, dann müssen Kunstprojekte zumindest in Teilen auch nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen umgesetzt werden.
Erfolg
Unternehmer*innen sind erfolgreich, wenn sie diejenigen Tätigkeiten ausüben können, für welche sie eine intrinsische Motivation besitzen. Es ist ein Privileg, vier Tage einer Arbeitswoche dafür zu investieren, einer erfüllenden Tätigkeit nachzugehen. Unternehmerisches Denken und Handeln sowie fundierte Entrepreneurial Skills sind der Werkzeugkasten, der bei der Umsetzung hilft und dafür sorgt, dass der möglicherweise weniger erfüllende «Business-Teil» nur den fünften Arbeitstag in Anspruch nimmt.
Tipps für Studierende und Mitarbeitende
Die allermeisten Abgänger*innen der HKB werden früher oder später zumindest in Teilen unternehmerisch aktiv sein. Unternehmertum ist in den Grundzügen ein relativ simples Set von organisatorischen Tasks. Wie bei allen Tätigkeiten macht auch hier die Übung den*die Meister*in und sorgt dafür, dass das individuelle Fähigkeitslevel gesteigert wird. Sich möglichst frühzeitig unternehmerische Skills anzueignen, ein Portfolio an Fähigkeiten zuzulegen und diese während des ganzen Studiums kontinuierlich auszubauen: Für unternehmerische Schritte ist es nie zu spät, aber garantiert einfacher zu Beginn des Bachelors – und nicht zwei Monate vor dem Ende des Masters. Ebenfalls wichtig ist Failing Forward – das Lernen und Weiterkommen durch das Zulassen von Fehlern. Im Unternehmertum wie auch sonst im Leben sollte man sich jeden Tag einen neuen Fehler zugestehen und besser nicht zehnmal denselben begehen.
Besondere Geschichten
Davon gibt es zahlreiche, welche mir in Erinnerung geblieben sind: vom Projekt eines Studierenden, welcher ein neues Kartenspiel entwickelt hat und dieses inzwischen erfolgreich verkauft, über eine ausländische Studentin, welche dringend auf der Suche nach einem Nebenjob war und welche wir dann erfolgreich in Teilzeit an eine IT-Firma vermitteln konnten, bis hin zu einem Studenten, der im Mentor-Programm des HKB-Business Lab teilnimmt und mit grösster Motivation und viel Erfolg eine Plattform entwickelt, welche Uhrenkäufer*innen und Uhrenhersteller*innen zusammenbringt. Die zahlreichen Projekte und die daraus hervorgegangenen Resultate und Erfolge zeigen, wie wichtig unternehmerisches Denken und Handeln in der Kunst ist.