CAP-Diplomfestival Pièces Jointes
Heiss war es Mitte Juni in Biel, als der Masterstudiengang Contemporary Arts Practice (CAP) sein diesjähriges Diplomfestival feierte. Der Titel Pièces Jointes – von den Studierenden selbst gewählt – verweist auf das Teilen von Daten im digitalen Raum und beschreibt zugleich das kollaborative Umfeld, in dem sich die 21 Positionen über zwei bis drei Jahre entwickelten.
Vielleicht könnte man es als offenes Beziehungsnetz beschreiben, das die Diplomarbeiten über insgesamt drei Orte in Biel spannten: In der Association Usinesonore wurde im Schatten eines Klangbaums improvisiert. Auf der Bühne des Le Singe kulminierten Lesungen in einer kollektiven Schlussszene, während die Literatur im Kunsthaus Pasquart mitunter an den Wänden hing, zum Bild oder zur Installation wurde.
Wesentliche Vorgänge und Auseinandersetzungen waren zu bezeugen: Sehr langsam wurde das Brot geschnitten, beharrlich an archetypischen Outfits geschneidert, immer wieder kam jemand an und packte aus, packte dann wieder ein und reiste ab. Das Sehen an sich wurde filmisch untersucht, der Alltag an der Peripherie in einer Fotoserie. Und natürlich durften wir das Subjekt erleben, wie es in endlosen Datenreihen verschwindet oder hervortritt, sich in Fragmenten verliert oder neu zusammensetzt.