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N°3/2024
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Design and Healthcare: a Holistic Approach

Healthcare is a complex system that involves people, networks, communities, and other systems as well. Design, through its different methods and sensibilities, provides a unique approach to design healthcare in participatory and inclusive ways. At the Institute of Design Research (IDR) at HKB, we aim to increase accessibility and inclusivity of healthcare systems adopting a holistic approach.

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ist stellvertretende Leiterin des IDR, koordiniert das Forschungsfeld Social Design und ist HKB-Vertreterin in der BFH-Gruppe Caring Society.

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leitet verschiedene Forschungsprojekte im IDR und ist Gründerin des Start-ups Sprechende Bilder.

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koordiniert die Forschungsfelder Environmental Communication Design sowie Knowledge Visualization am IDR und leitet verschiedene Forschungsprojekte.

At the IDR, two research areas have gained long-term experience and specialised in the design of different aspects of the healthcare system, including delivering care within the communities and through innovative interventions: the Social Design and the Environmental Communication Design research fields.

 

Research field: Social Design
Paola Pierri

The research field Social Design uses participatory design and creative methods to work collaboratively with partners to develop design that is critical, politically engaged and aims to achieve positive change and advance social justice. The term ‘Social Design’ is used to describe a wide array of practices and research that explore the complex relationship of design with society. A key area of work within the Social Design team has traditionally been the area of healthcare design with a particular focus on issues of accessibility and inclusivity as well as social communication design. Our work in this area aims to develop systemic solutions to healthcare challenges by working collaboratively with patients, families and carers as well as staff in hospitals and care centres. More recently, our work in this field has been expanded to adopt a wider understanding of care (beyond just healthcare) and to develop a role of design in exploring and addressing issues of inequalities and justice in the healthcare system. This work is mostly developed within the context of the BFH strategic priority for a Caring Society. Below is an example of our work in this field:

 

IntegrEAT: Ernährungskommunikation für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung
Beatrice Kaufmann leitet verschiedene Forschungsprojekte im IDR und ist Gründerin des Start-ups Sprechende Bilder.

Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung haben oft mit gesundheitlichen Problemen wie Über- oder Untergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu kämpfen. Eine wirksame Gesundheitsförderung ist für sie entscheidend, und Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle. Massgeschneiderte Instrumente, die Betreuungspersonen und Ernährungsberatenden helfen, Ernährungsthemen dieser Gruppe wirksam zu vermitteln, fehlen weitgehend. Im BFH-Projekt IntegrEAT befassten sich Forschende aus den Bereichen Ernährung und Diätetik sowie Design mit der Frage, wie eine spezifische Ernährungskommunikation für Erwachsene mit kognitiven Beeinträchtigungen konzipiert und gestaltet werden sollte, damit sie für diese verständlich und motivierend ist. Neben Interviews mit Betreuungspersonen und Angehörigen wurden partizipative Workshops mit Betroffenen durchgeführt, um Herausforderungen in der Ernährungskommunikation zu identifizieren und partizipative Methoden mit der Zielgruppe zu testen. Die gewonnenen Erkenntnisse legen die Basis für ein geplantes Folgeprojekt, bei dem eine nutzer*innenspezifische Lösung gemeinsam mit kognitiv beeinträchtigten Menschen entwickelt werden soll.

 

Research Field: Environmental Communication Design
Jimmy Schmid koordiniert die Forschungsfelder Environmental Communication Design sowie Knowledge Visualization am IDR und leitet verschiedene Forschungsprojekte.

Das Forschungsfeld Environmental Communication Design untersucht das Zusammenspiel von Kommunikationsdesign und (insbesondere architektonischem) Raum. Hierbei stehen Fragen rund um die Disziplin Signaletik, also um Orientierungs- und Informationssysteme, im Vordergrund sowie die Wirkung von Farben im Raum, das Wechselspiel von Raum mit Displays und Devices und die Gestaltung architektonischer Prozesse. Gestalterische Interventionen erlauben hierbei im Sinne des «Research through Design», konkrete Lösungen im Raum zu realisieren und zu überprüfen. Nachfolgend gibt ein Projekt Einblick in die Forschungstätigkeit:

Universitäre Altersmedizin Felix Platter – Optimierung der Innenraumgestaltung: Die Universitäre Altersmedizin Felix Platter (UAFP) in Basel hatte im April 2019 einen Neubau bezogen, den Patient*innen und Mitarbeitende als zu «kühl» und zu nüchtern empfanden. In der Folge beauftragte die UAFP das IDR, Empfehlungen zur Optimierung der Innenraumgestaltung zu erarbeiten. Durch Begehungen und Workshops liessen sich in einem partizipativen Prozess Problemfelder identifizieren und «Hotspots» definieren. Anhand von Analysen und Rückmeldungen wurden in einer ersten Projektphase Empfehlungen zur Verbesserung der Innenraumgestaltung entwickelt und mit der Geschäftsleitung diskutiert. Ein Abschlussbericht vom Februar 2020 fasste die Ergebnisse zusammen und zeigte Empfehlungen für kurz- und langfristige Massnahmen zur Optimierung der Innenraumgestaltung auf.

In der zweiten Projektphase entwickelte das Forschungsteam ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Atmosphäre und der Orientierung in der UAFP. Ziel war es, die Sicherheit und Orientierung für Patient*innen zu verbessern und Mitarbeitenden ein angenehmeres Arbeitsumfeld zu bieten. Die Pandemielage verzögerte die Umsetzung, die jedoch im März 2021 wieder aufgenommen und im Herbst 2023 schliesslich abgeschlossen werden konnte. Teilprojekte umfassten die Entwicklung eines Signaletik-, Farb- und Bildkonzepts sowie die Implementierung von Massnahmen in den verschiedenen Stationen, die in Zusammenarbeit mit Praxispartner*innen realisiert wurden. Durch partizipative Workshops wurden Lösungen erarbeitet, beispielsweise eine vereinfachte Informationsstruktur und ein flexibles Trägersystem für die Signaletik. Die Wirkung der gestalterischen Umsetzungen wurde in einer Zweiterhebung im Frühling 2024 evaluiert. Die Fokusgruppeninterviews zeigten, dass alle mit dem Projekt gesetzten Ziele erreicht wurden. Stellvertretend für die Reaktionen steht die Meinung einer Mitarbeiterin: «Schön, wie alles neu angeschrieben ist. Es ist deutlich besser geworden: die Schrift, der Ausdruck, die Orientierung.»